1. Entstehung und Ursachen einer Übersäuerung

Wie und warum kommt es eigentlich zu einer Übersäuerung?

Unser Körper hat ein sehr ausgeklügeltes System (Puffersystem), um ein Übermaß an anfallenden Säuren zu neutralisieren bzw. diese auszuscheiden. Dabei sorgen körpereigene Basenspeicher, dass unser Säure-Basen-Haushalt immer im Gleichgewicht ist. Für die volle Funktionsfähigkeit unserer Organe ist ein ausgeglichener ph-Wert entscheidend. Schon minimale Abweichungen vom idealen ph-Wert des Blutes könnte für uns lebensbedrohliche Folgen haben. Deshalb setzt unser Körper alles daran diesen Wert immer konstant zu halten. Organe wie Nieren, Lunge, Leber, Darm sind für die Entsäuerung zuständig. Bei einer latenten Azidose stehen unserm Körper nicht mehr genügend Basen zur Verfügung, die eine Neutralisierung der Säuren bewirken können, sodass der Körper schleichend in eine chronische Übersäuerung schlittert.

Aber wie kommt es überhaupt soweit ....

 

1. Erhöhter Konsum von Fertiggerichten 

Da wir in einer sehr schnelllebigen Zeit leben, muss es bei Vielen auch beim Essen schnell gehen und Nahrungsmittel sind mittlerweile überall (v.a. in Großstädten) verfügbar. Produkte wie Backwaren mit einem hohen Anteil an Zucker und Weißmehl gibt es an jeder Straßenecke zu finden. Unsere Prioritäten liegen leider nicht in der täglichen Zubereitung frischer, nahrhafter Speisen - es wird immer mehr "schnelles Essen to-go" konsumiert. Mal da ein Weckerl vom Bäcker, mal dort ein Pizzastück und danach noch schnell was Süßes. Hinzu kommt der Konsum von Softdrinks, Kaffee oder Alkohol. Dabei handelt es sich um Zellgifte, die unseren Stoffwechsel langfristig massiv beeinträchtigen. Zusätzlich stellen alle Zusatzstoffe in unserem Essen (Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Aromen, Süßungsmittel, Geschmacksverstärker, Glutamat, Emulgatoren, etc.) eine enorme Belastung für unseren Körper dar. Anstelle ihn täglich mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aus frischen, saisonalen Nahrungsmitteln zu versorgen, liefern wir ihm nur viel Kalorien in Form von Zucker und Fett. Dies führt in Summe zu einer massiven Säurebelastung.

 

2. Erhöhter Konsum von tierischen Produkten

Nichts Neues ist auch, dass der Großteil der Bevölkerung zu viel tierische Produkte konsumiert. Insbesondere Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse, aber auch Fleisch und Eier sind für ihre säurebildenden Eigenschaften bekannt. Bedenklich sind außerdem die entzündungsfördernden Omega 6 Fettsäuren, die im Fleisch (v.a. aus NICHT BIO-Betrieben) enthalten sind. Die Arachidonsäure, eine Fettsäure, die nur in tierischen Produkten vorkommt, regt den Körper dazu an, entzündungsfördernde Botenstoffe zu bilden. 

 

3. Psychische Ursachen bei Übersäuerung - Stress

Dauerstress (Stichwort Corona), Ängste, Alltagssorgen, Beziehungsstress haben für die meisten von uns vorrangig "nur" einen indirekten Einfluss auf den Körper. Erst wenn dann irgendwann alles Zuviel wird, und wir das Gefühl haben, dem allen nicht mehr gewappnet zu sein, treten handfeste gesundheitliche Probleme auf. Früher oder später hinterlässt jede psychische Dauerbelastung nicht nur psychische, sondern auch physische Spuren. Oft sind es dann Schmerzen am ganzen Körper, die sich nur schwer zuordnen lassen.

 

Bei Dauerstress verändert sich unser Hormonspiegel. Es wird vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, welches unseren gesamten Stoffwechsel beeinflusst. Heißhungerattacken, Rastlosigkeit und Schlafstörungen sind die Folge. Außerdem reagiert unser Körper mit Spannungen in der gesamten Muskulatur, einer flachen Atmung, sowie Schmerzen wie etwa Kopf- und Gelenkschmerzen. Durch eine flache Atmung, beispielsweise, können saure Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend abgeatmet werden. Die Säureausscheidung ist behindert und die Säurebelastung unseres Körpers steigt. Zusätzlich verschärft wird diese Situation meist durch die Tatsache, dass wie bei Stress gerne auf Süßes zurückgreifen und uns von schnellen Fertigprodukten ernähren, die noch mehr Säuren liefern. Eigentlich bräuchte unser Körper wertvolle Basenlieferanten wie Gemüse und Obst. 

 

4. Diäten 

Auch Diäten können zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Einerseits sind Diäten, die eine radikale Kalorieneinsparung mit sich bringen, purer Stress für unseren Körper. Und warum Stress zu einer Übersäuerung führen kann, habe ich in Punkt 3 dargestellt. Zusätzlich kommt es in unserem Körper bei Crashdiäten zur Bildung von Ketonkörpern, die der Körper zur Energiegewinnung braucht. Ketone sind organische Verbindungen, die nur für Notsituationen produziert werden. Gelangen diese Ketone in hoher Konzentration ins Blut, gerät der Organismus zunehmend in eine Übersäuerung. 

 

3. Erhöhte physische Belastung

Besonders nach harten Trainingseinheiten beim Sport (Laufen, Schwimmen, Radfahren, Kraftsport etc.) kommt es zu einer Übersäuerung der Muskulatur, mit anschließender Ermüdung der Muskeln bzw. Muskelkater.  Für den Hobbysportler ist dies kein Problem. Die kleinesten Muskelrisse (Muskelkater) werden mit den benötigten Mineralstoffen aus der Nahrung wieder repariert.  Bei Leistungssportlern sieht das etwas anders aus. Energiedefizite sowie Mängel an Mineralstoffen (v.a. Magnesium und Kalzium) müssen oft mit Nahrungsergänzungen kompensiert werden, um  nicht in einer Übersäuerung zu schlittern. Übertraining lässt also das Risiko für eine Übersäuerung steigen.

 

2. Symptome einer latenten Übersäuerung

Die Symptome einer Übersäuerung sind nicht eindeutig  und können sich bei Jedem anders zeigen. Auch macht sich ein übersäuerter Organismus meist nicht sofort bemerkbar, es ist viel mehr ein schleichender, jahrelanger Prozess. 

Die häufigsten Symptome aber sind:

 

  • ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Hautprobleme: fahl, unrein, juckend
  • schlaffes Bindegewebe
  • immer wiederkehrende Pilzinfektionen
  • Schlafprobleme
  • Muskel- und Gelenksschmerzen - auch im Ruhezustand
  • rheumatische Erkrankungen
  • Migräne
  • Osteoporose
  • Gewichtsprobleme

Selten wird dabei ein übersäuerter Organismus für diese Beschwerden verantwortlich gemacht.

 

3. Die Top 6 Maßnahmen gegen eine Übersäuerung

  1. Ernährungsumstellung mittels Basenfasten >>> hier geht`s zur Basenfastenkur
  2. Ausreichend Flüssigkeit gegen Übersäuerung
  3. Regelmäßig, moderate Bewegung an der frischen Luft
  4. Bewusste, intensive Bauchatmung
  5. Stress reduzieren
  6. Medikamente meiden