Wir kennen doch alle die Situation. Wir sitzen vor unserer Arbeit, haben viel zu viel zu  tun und haben das Gefühl nie fertig zu werden. Dann kommen wir nach Hause, dort warten Kinder, Haushalt und Co und wir haben einfach zu wenig Zeit um das alles unter einen Hut zu bekommen. Oft greifen wir bei Stress zum Schokoriegel zwischendurch. Unser Essverhalten ist plötzlich sehr unkontrolliert und all die guten Vorsätze, mal nichts zu naschen sind vergessen. Im Nachhinein kommt im schlimmsten Fall dann auch noch das schlechte Gewissen. Aber warum haben wir mehr Lust auf Süßes, wenn wir gestresst sind? 

 

 

Was hat Stress mit Heißhunger auf Süßes zu tun?

Immer wenn wir stressigen Situationen ausgesetzt sind, produziert unser Körper das Stresshormon Cortisol. Das Cortisol aktiviert uns kurzfristig und bereitet uns darauf vor körperlich höchstaktiv zu sein. Denn wir reagieren auch heute noch auf Stress, egal welcher Art, genauso wie unsere Vorfahren – die Steinzeitmenschen. Wir werden in den Modus fight or flight gesetzt. Also Kampf oder Flucht vor dem gefährlichen Säbelzahntiger. Blöd nur, dass wir heute  in Stresssituationen weder flüchten noch kämpfen. D.h., das Cortisol, das bei Stress vermehrt ausgeschüttet wird, wird jetzt nicht abgebaut. Und jetzt kommen die Kohlenhydrate – v.a. der Zucker – ins Spiel. Denn Zucker hilft uns unser Cortisol wieder zu senken. Wir entspannen uns also dadurch. Es ist also total normal, wenn wir mehr Verlangen nach Süßem, Nudeln und Brot haben, wenn wir gestresst sind. Dann therapiert sich unser Körper quasi selbst und holt sich Zucker um das überschüssige Cortisol zu senken.

 

 

Auch unser Hirn braucht Zucker zum Arbeiten!

 

Gerade unser Hirn sorgt dafür, dass unser Körper bei großem Stress nach Kohlenhydraten schreit und Hungersignale aussendet. Das Gehirn ist nämlich das einzige Organ, das ausschließlich Zucker zur Energiegewinnung verwehrten kann. D.h. wenn wir geistig sehr angespannt sind, schreit unser Hirn förmlich nach Zucker und wir begeben uns auf die Suche nach etwas Süßem. 

 

Der dritte Grund warum wir öfters zur Schoki greifen, wenn uns wieder mal alle zu viel ist, ist die Tatsache, dass Zucker eine enorme Belohnungswirkung hat. Zucker aktiviert unsere Belohnungszentren im Hirn – wir fühlen uns danach zumindest kurz zufrieden und entspannt.

 

Es ist also nicht verwunderlich, dass wir bei Stress zu Süßem greifen.

Und es kommt noch ein wichtiger Punkt dazu. Zusätzlich unterdrückt Stress unser Sättigungshormon (Leptin) Leptin und erhöht die Produktion von Ghrelin. Das ist das Hormon das uns hungrig macht. D.h. wenn wir gestresst sind, haben wir mehr Hunger und werden langsamer satt. Das wiederum verstärkt unseren Heißhunger auf Süßes und Fettiges. Kurz: auf alles mit viel Kalorien. Du kannst dann noch so ein disziplinierter Mensch sein, gegen deine Hormone kannst du einfach nicht ankämpfen. Die Folge: Du gibst deinem Heißhunger nach! 

 

 

Mögliche Lösungsansätze, um aus dem Dilemma herauszukommen?

Öfter über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten essen, die auf jeden Fall immer ein wenig Eiweiß enthalten. Z.b. Handvoll Nüsse + 1 Stk Obst. Idealerweise sollten diese Mahlzeiten möglichst regelmäßig und pünktlich gegessen werden. Je gestresster jemand ist, umso wichtiger ist das. So wird ein massiver Blutzuckerabfall vermieden, der wiederum zu Heißhunger führt.

 

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