In den letzten beiden Jahren durfte ich in Zusammenarbeit mit dem Magazin "Gesünder Leben" das Thema Säure-Basen-Haushalt genauer unter die Lupe nehmen. Die Artikel dazu seht ihr unten in der Bildgalerie. Hier habe ich nun für euch das Wichtigste zusammengefasst und gebe euch einen kurzen Überblick zum Thema Säure-Basen-Balance.

 

Damit unser Organismus reibungslos funktionieren kann, muss unser Säure-Basen-Haushalt immer im Gleichgewicht gehalten werden. In der Regel kann unser Körper diese Balance selbst aufrechterhalten (wir besitzen viele Regulations- und Puffersysteme, die dafür sorgen, dass dieses Gleichgewicht stets konstant bleibt). ABER: in der heutigen Zeit sind wir mit einer dermaßen "Säureflut" konfrontiert, dass unser Körper hie und da Hilfe braucht, um den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren. 

 

Aber was ist der Säure-Basen-Haushalt überhaupt?

Aus chemischer Sicht handelt es sich dabei um eine Balance aus positiv geladenen Wasserstoff-Ionen und negativ geladenen Hydroxid-Ionen. Sowohl Säuren als auch Basen nehmen wir über unsere Nahrung auf, wobei unser Körper Säuren auch selbst produzieren kann. Um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen zu wahren, brauchen wir basische Stoffe, welche die Säuren neutralisieren. Unser Körper versucht immer, mit allen Systemen, die ihm zur Verfügung stehen, den pH-Wert unseres Blutes konstant zwischen 7,36 und 7,44 zu halten. Nehmen wir zu viele Säuren (z.B. Süßes, Weißmehlprodukte) auf, scheidet sie unser Körper über Nieren, Leber, Lunge und Haut wieder aus. Ist er aber ständig mit zu vielen Säuren konfrontiert, kann das mit der Zeit zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen führen.

 

Warum sind wir heutzutage vielen Säuren ausgesetzt?

  • Stress und Schlafmangel
  • ungesunde, säurelastige Ernährung
  • ungenügend Bewegung
  • Nikotin

Wie äußert sich eine "Übersäuerung"?

Ein jahrelanger Überschuss an Säuren bei gleichzeitig zu geringer basischer Kost kann sich wie folgt bemerkbar machen:

  • Energielosigkeit und Müdigkeit sowie Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • die Säuren werden im Bindegewebe, in Muskeln und Gelenken gespeichert, was zu Muskel- und Gelenksschmerzen führen kann, schwachem Bindegewebe  - Cellulite
  • erhöhtes Osteoporoserisiko (unsere Knochen speichern viele Basen - werden diese benötigt, um ein Übermaß an Säuren auszugleichen, entzieht der Körper Kalzium, eine starke Base, seinen Depots und es kommt so zur Knochenentmineralisierung und in weiterer Folge zur Osteoporose
  • Hautveränderungen wie etwa Akne oder Neurodermitis
  • ein typisches Anzeichen wäre auch eine plötzliche Gewichtsstagnation während einer größeren Abnehmphase: der Zeiger auf der Waage bewegt sich einfach nicht mehr

Wie kann ich feststellen, ob ich übersäuert bin?

Du kannst mittels eines Teststreifens aus der Apotheke den pH-Wert deines Urins messen. Führe die Messung 3x täglich, 2-3 Tage durch, und zwar jeweils morgens - mittags und abends. In der Früh ist ein leicht saurer Wert normal (Wert unter 7), da unser Körper in der Nacht entgiftet. Spätestens mittags und nachmittags/abends sollte der Wert aber Basisch sein (ein Wert über 7). Ist dies nicht der Fall, ist es ratsam eine Basenkur einzulegen, um den Körper dabei zu helfen aktiv zu entsäuern. Ich kann dich als Ernährungsberaterin bei einer Basenkur gerne unterstützen und begleiten. 

 

Wo stecken viele Säuren drin, und wo finde ich Basen?

BASISCHE LEBENSMITTEL

  • Obst (v.a. Zitronen)
  • Gemüse und grüne Salate
  • Erdäpfel
  • Pilze
  • Kräuter aller Art
  • Sprossen
  • Mandeln, Mandelmus, Erdmandeln
  • stilles Mineralwasser, Kräutertee, Zitronenwasser

STARK SÄUREHALTIGE LEBENSMITTEL

  • tierisches Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier, Wurstwaren)
  • Zucker und sämtliche Süßigkeiten
  • Weißmehlprodukte
  • Fertigprodukte
  • Kaffee, Limonaden, Alkohol, kohlensäurehältiges Mineralwasser

Ein paar einfache Tipps und Tricks für einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt:

  • bevorzuge pflanzliche Lebensmittel: iss Gemüse in Hülle und Fülle und 2 Stk Obst täglich 
  • streiche Weißmehlprodukte von deinem Speiseplan und ersetze sie durch Vollkorn
  • ersetze prickelndes durch stilles Mineralwasser
  • trinke morgens täglich ein Glas lauwarmes Zitronenwasser (mehr dazu >> hier)
  • bevorzuge Kräutertees anstelle von Kaffee
  • koch frisch und meide Fertigprodukte
  • lege 1-2x/ Monat einen reinen Basentag ein (z.B. einen reinen Erdäpfel-Gemüsetag)
  • reduziere Stress und achte auf ausreichend Schlaf
  • achte auf deine Atmung: bei einer schnellen, flachen, hektischen Atmung wird weniger Kohlendioxid (Säure!) ausgeatmet, als bei einer ruhigen, tiefen Atmung
  • gönne dir 1x/Woche ein Basenvollbad, denn auch über die Haut werden viele Säuren ausgeschieden. Geeignete Produkte dazu findest du im Reformhaus
  • bring dich ins Schwitzen, durch Sport an der frischen Luft oder durch regelmäßige Saunagänge: auch so wirst du deine Säuren los